🐾 Begegnung am Fluss – zwischen Raily, Pferden und einer Mutigen
So mutig. So frei. So kraftvoll.

Manchmal schenkt einem die Straße Begegnungen, die einem den Atem nehmen.
So eine hatte ich gestern – an einem traumhaft stillen Platz, etwa 40 Kilometer hinter dem Gotthard-Tunnel.
Ein glasklarer Fluss, ein Pferdehof in der Nähe, absolute Ruhe. Raily lag entspannt vor dem Wohnmobil, ich mit Blick aufs Wasser, ganz bei mir.
Am Abend rollte ein Van auf den Platz. Ich sah ihn nur aus dem Augenwinkel, keine Ahnung, ob Mann oder Frau, allein oder nicht.
Am nächsten Morgen dann – ein Hund sitzt seelenruhig vor dem Van.
Natürlich war Raily sofort Feuer und Flamme – anfangs brav wie eine Königin, bis ihre Neugier sie dann doch davonschleichen ließ…
Ich natürlich hinterher...Oh, sorry.... da ist man machtlos!
Und da stand dann Hannah vor mir!
Vollschwanger. Lächelnd. Strahlend.
„Und, wo bist du so unterwegs?“, frage ich.
Sie: „Ich komme gerade aus Albanien. Mit der Fähre über Italien eingereist.“
Ich: „Was?! ALLEIN? Und schwanger?!“
(Und da stand ich… und dachte an meinen teuren Albanien-Reiseführer, den ich gekauft – und dann doch nie benutzt habe, weil ich Angst hatte, es alleine zu wagen.)
Hannah war zwei Monate unterwegs, jetzt im achten Monat.
Sozialarbeiterin. Beschäftigungsverbot.
Und offensichtlich ziemlich klar im Kopf und Herzen.
So mutig. So frei. So kraftvoll.
Diese Begegnung hat mich tief berührt.
Nicht, weil ich jetzt auch unbedingt hochschwanger nach Albanien muss,
sondern weil sie mir nochmal gezeigt hat,
wie viel Mut eigentlich schon in uns liegt –
wir müssen ihn nur manchmal draußen finden.
Und so bereue ich doch ein bisschen....dass es nicht Albanien wurde!
Und gelichzeitig freu ich mich auf das was in Italien auf mich wartet.... :)