Yoga und Verbindlichkeit – warum Langeweile ein Geschenk ist und warum beim Yoga dranbleiben positive Wirkung hat
- Alexandra Gerl

- 28. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Verbindlichkeit im Yoga
In unserer schnelllebigen Zeit sind wir es gewohnt, ständig etwas Neues zu suchen: neue Yogastile, neue Lehrer, neue Impulse. Dieses Ausprobieren ist spannend – aber es verhindert oft die eigentliche Erfahrung. Yoga entfaltet seine Wirkung nicht durch ständigen Wechsel, sondern durch Verbindlichkeit. Erst wenn wir regelmäßig praktizieren, auch wenn es sich unspektakulär anfühlt, beginnt die Praxis tiefer zu wirken.
Wenn es langweilig wird – bleib trotzdem
Viele Menschen erleben in Yogastunden Momente der Langeweile. Wiederholungen fühlen sich monoton an,, gerade auch beim Yin Yoga kann im langen Halten der Übungen Unruhe aufkommen, diese innere Unruhe gilt es zu überwinden, den Impulsen die sich einstellen, z.B. nach Bewegung, sind eine Einladung an Dich., zu beobachten - was kommt da noch, was kommt nach der Unruhe und den Impulsen. Genau hier der Schlüssel:
Langeweile ist kein Zeichen von Stillstand, sondern ein Tor nach innen.

Gerald Hüther: Langeweile fördert Kreativität
Der Neurobiologe Gerald Hüther beschreibt Langeweile als etwas absolut Positives. Gerade bei Kindern sei sie eine Voraussetzung dafür, dass Kreativität und Eigenmotivation entstehen können. Sobald der äußere Input fehlt, beginnt das Gehirn, nach innen zu suchen – und findet dort neue Impulse.
Langeweile im Yoga
Wenn der äußere Reiz (abwechslungsreiche Übungen, ständig neue Stimulation) einmal fehlt, öffnet sich der Raum für das innere Erleben. Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen treten klarer hervor. Wer diesen Prozess aushält, entdeckt Tiefe, Vertrauen – und eine neue Art von Selbstverbindung.
Verschiedene Stile – ein gemeinsamer Kern
Natürlich ist es wertvoll, unterschiedliche Yogastile kennenzulernen. Aber egal ob Hatha, Yin oder somatisches Yoga– entscheidend ist, ob wir bereit sind zu bleiben. Yoga ist kein Konsumangebot, sondern eine Praxis. Nicht die Frage „Welcher Stil passt heute zu mir?“ ist entscheidend, sondern: „Bin ich bereit, mich einzulassen und dran zu bleiben?“
Fazit
Yoga beginnt da, wo wir aufhören, ständig nach Ablenkung zu suchen. Verbindlichkeit heißt: auch dann zu üben, wenn es sich langweilig anfühlt. Genau in diesen Momenten öffnet sich ein Raum für Kreativität, Heilung und innere Stabilität.
🌿 Vielleicht ist Langeweile also nicht unser Gegner – sondern unser Lehrer.


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